Wo Deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, dort liegt Deine Berufung.

Aristoteles

Jedes Feedback ist ein Geschenk.


Es ist eine Chance, das eigene Verhalten zu verbessern und sich weiter zu entwickeln.


Die Ursprünge des Feedbackprozesses


Das Konzept des Feedbacks kommt ursprünglich aus der Technik, genauer gesagt aus der Regelungstechnik. Als sachliche Rückkopplung erhält der eigentliche Sender eines Signals Informationen aus einem Messvorgang darüber, ob die gewünschte Wirkung beim Empfänger erzielt werden konnte oder ob der Sender seine ausgesendeten Informationen justieren muss. Diesen technischen Prozess können wir uns in zwischenmenschlichen Beziehungen ebenfalls zu Nutze machen und mit Hilfe von Feedback Rückmeldengen geben und empfangen.


Jeder hat eine individuelle Wahrnehmung der Realität


Jeder Mensch hat aufgrund seiner Geschichte und seiner Erfahrungen seine ganz eigene Sicht auf die Welt. Dies hat der Psychologe und Linguistiker Alfred Korzybski in den 1930er Jahren bereits in seinem "Modell der Welt" beschrieben. Da jede Person ihre individuelle Geschichte hat und eigene Erfahrungen macht, ist das "Modell der Welt" bei jedem Menschen einzigartig und unterscheidet sich unter Umständen sehr stark von den Vorstellungen anderer Menschen. Richard Bandler und John Grinder, die mit Ihrer Forschungsarbeit in den 1970er Jahren den Grundstein für die Entstehung des Neurolinguistischen Programmierens - NLP - legten, beschreiben diese individuelle Art der Wahrnehmung als "innere Landkarte", die für jede Person anders ist und jeweils ein ganz persönliches Bild der Realität darstellt. Auch die Managementtrainerin Vera F. Birkenbihl nahm sich diesem Thema an und beschrieb, dass jeder Mensch "in seiner eigenen Insel" lebt und dort seine persönlichen Erfahrungen und Prägungen bereits aus frühester Kindheit mit jedem Schritt bei sich trägt und so in seiner persönlichen Wahrnehmung und seinem Verhalten beeinflusst ist. Das Thema ist heute aktueller denn je, nicht zuletzt beschrieb die Zeitschrift "Zeit Wissen" 2012 in einer umfangreichen Serie mit dem Namen "Was ist das Ich?" das Phänomen unterschiedlicher Wahrnehmungen als "eine höchst subjektive Konstruktion". Durch diese persönliche und sehr unterschiedliche Art der Wahrnehmung jedes Menschen kann es dazu kommen, dass eine andere Information beim Empfänger ankommt, als es der Sender beabsichtigte mitzuteilen. Der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick beschrieb seinerseits, dass die Bedeutung der Nachricht durch den Empfänger bestimmt wird.

Somit ist es in der Kommunikation und in jeder Art von beruflicher oder privater Beziehung ähnlich wie in der Regelungstechnik wichtig, ein Feedback bzw. eine Rückkopplung über die Wahrnehmung des Umfeldes zu erhalten. Dabei spielt nicht nur die sachliche Information, sondern auch das Auftreten, die Wirkung und die ganze Person eine Rolle. Gehen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung zu weit auseinander, kann dies zu Missverständnissen und Konflikten führen. 1955 entwickelten Joseph Luft und Harry Ingham das JoHari-Fenster als Modell, in dem der Unterschied zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung im so genannten "blinden Fleck" beschrieben wird. das heißt andere beobachten einen Teil unseres Verhaltens, der uns nicht bewusst ist. Mit Hilfe von Feedbackprozessen haben wir die Möglichkeit diese Seite von uns durch die Rückkopplung der anderen kennen zu lernen. Erfolgt Feedback in professioneller Form mit Hilfe der Feedbackregeln, so können Feedback-Geber und Feedback-Empfänger gleichermaßen davon profitieren.


Feedbackregeln


Regeln für Feedback-Geber:



Regeln für Feedback-Empfänger: